Georgs Reise nach London 2014Hannoversch-Britische-Gesellschaft e.V.

Die Reise zur Krönung

Idee und Projektskizze

Im Oktober 1714 bestieg Georg Ludwig, Kurfürst von Hannover, als König Georg I. den Thron in London. Ihm folgten vier weitere Könige aus dem Haus Hannover, die in Personalunion sowohl über Großbritannien als auch über das damalige Kurfürstentum Hannover herrschten.

Im Jahr 2014 jährt sich die Personalunion zum 300. Mal. An diesen Jahrestag und an die 123 Jahre andauernde Epoche der Personalunion erinnert das Land Niedersachsen mit einer großen kulturhistorischen Landesausstellung  Als die Royals aus Hannover kamen – Hannovers Herrscher auf Englands Thron 1714 – 1837.

Als Georg Ludwig im Jahr 1714 erstmals nach London reiste, wurde sein Weg - dem damaligen Rahmen entsprechend – mit großer gesellschaftlicher und medialer Aufmerksamkeit begleitet. Georgs Reise wurde nicht nur als reine physische Notwendigkeit gesehen, um vom Leineschloss in Hannover zur Krönung im St. James Palast in London zu gelangen. Georgs Zeitgenossen fassten die Fahrt zugleich als symbolische Verwandlung eines regionalen Fürsten zum König eines großen Reiches auf. Mit anderen Worten: Georg startete als Provinzfürst in Hannover und erreichte sein Ziel in London als einer der mächtigsten Könige des 18 Jahrhunderts.

Diese besondere Symbolkraft und die Verwandlung Georg Ludwigs auf seinem Weg hat die Hannoversch-Britische Gesellschaft zu der Idee inspiriert, im Rahmen der Landesausstellung die Reise des Kurfürsten nachzustellen.

Die historisch belegte Reise des ersten Königs der Personalunion, dem hannoverschen Kurfürsten Georgs I. zu seiner Krönung zum König von Großbritannien wird mit einem repräsentativen historischen Vierspänner nachvollzogen. Die Reise startet in Hannover endet im St. James‘ Palace in London, wo Georg der I. feierlich empfangen wurde. Etappenweise wird die Kutsche in dieser Aktion durch die Königliche Kutsche des Landgestüts Celle begleitet.

Die Aktion wird historisch so korrekt wie möglich nachvollzogen. Die Kutsche folgt weitgehend dem tatsächlichen Straßenverlauf des frühen 18. Jahrhunderts. An den jeweiligen Tagesstationen, wo die Kutscher die Pferde zur Erholung abspannen, gibt es dezentrale Aktionen, größtenteils in Zusammenarbeit mit den örtlichen Bürgervertretern, Vereinen wie z.B. Reit- und Fahrvereinen sowie weiteren interessierten Niedersachsen.
Familien, deren Vorfahren an der Reise teilgenommen haben, treten als Zeitzeugen auf. Die Etappe in Großbritannien erfolgt in Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren. Durch diese historisch korrekte und zugleich direkt erlebbare Aktion – dank der tatsächlichen Kutsche und Pferde -  wird Geschichte lebendig und zum Anfassen nah.

Das Projekt soll sich nicht auf diese einmalige Aktion beschränken, sondern nachhaltig wirken. Dazu soll die touristische Erschließung der Reisestrecke Georg Ludwigs als historische Post- und Handelsroute unter dem Arbeitstitel Königsweg (Vorbild: Niedersächsische Spargelstraße) vorbereitet werden.

Das Projekt soll das Bewusstsein der niedersächsischen Bürger für diesen Teil ihrer Landesgeschichte schärfen. Ein weiterer Vorteil ist die überregionale Wirkung über die Kernregion Hannover-Celle hinaus, die sich in der langfristigen touristischen Attraktivität niederschlagen wird.

Um eine nachhaltige Wirkung zu entfalten, wird die Reiseroute in Zusammenarbeit mit der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr unter dem Namen "Krönungsweg" eine etappenweise Beschilderung erhalten. Auch sollen an geeigneten Orten entsprechende Tafeln mit dem Hinweis auf die historische Bedeutung angebracht werden. So wird zugleich der Grundstein für eine bessere touristische Erschließung der teils strukturschwachen Regionen entlang der Route gelegt.