Georgs Reise nach London 2014Hannoversch-Britische-Gesellschaft e.V.

The travelling statesman....

Die Hannoversch-Britische Gesellschaft e.V. hat zum Teil selbständig mit den historischen Quellen gearbeitet und die tatsächliche historische Reiseroute des Kurfürst Georg zu seiner Krönung in London nachgearbeitet. Viele der Straßen und Hauptverkehrswege sind heute noch wiederzufinden und befahrbar. Dies haben wir uns für unsere Reiseaktion zunutze gemacht.

Die Projekt-Reise des Kurfürsten Georg Ludwig im Jahr 2014 erfolgt historisch korrekt mit Pferdekutschen, in denen Passagiere in entsprechenden Kostümen reisen. Der Kurfürst wird von einem Schauspieler verkörpert. Für das Projekt steht uns neben der Europakutsche zudem die Staatskutsche des Niedersächsischen Landgestüts in Celle zur Verfügung.

I. Route

Die Reiseroute zwischen Hannover und Großbritannien hat eine Bedeutung, die weit über die Reise Georgs I. im Jahre 1714 hinausgeht. So hat sie während der der Personalunion über 123 Jahre eine herausragende Funktion als Post- und Handelsroute gehabt, die im heutigen Bewusstsein kaum mehr verankert ist. Hannover wurde zu dieser Zeit direkt aus London regiert, also musste jedes Schriftstück etc. körperlich von Hannover nach London und wieder zurückgebracht werden. Darüber hinaus diente die Strecke den jeweiligen Besuchen der britischen Könige in Hannover. Auf einer dieser Reisen ist König Georg I. im Jahre 1727 auf Schloss Twickel bei Osnabrück verstorben.

Die genaue Route der Reise Georg Ludwigs ist bereits auf Grundlage eines ausführlichen Berichtes aus dem Jahre 1716 sowie aufgrund historischer Landkarten aus der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek Hannover und Recherchen der Hannoversch-Britischen Gesellschaft ermittelt worden. Dazu wurde mit Hilfe der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr auch der Straßenverlauf Anfang des 18. Jahrhunderts studiert und ermittelt, welche Hauptrouten seinerzeit von Postkutschen benutzt wurden und heute noch entsprechend befahrbar sind.

Die Reise startet ab dem Schloss Herrenhausen und führt zunächst durch die Region Hannover, die Landkreise Schaumburg, Nienburg-Weser, Minden-Lübbecke, Osnabrück, Steinfurt, Emsland und Bad Bentheim.

In den Niederlanden führt die Reise weiter über Enschede, Ammersfoort und Utrecht nach Den Haag. Von dort aus setzt eine unserer beiden Kutschen nach Greenwich über und fährt die letzte Etappe bis zum St. James‘s Palace in der Londoner Innenstadt.

Es sind Tagesetappen von ca. 50 km geplant und in den Pausen, Ortsdurchfahrten und Ruhestationen werden die Kutschen von vielfältigen dezentralen Aktionen erwartet, oftmals auch mit offiziellen Repräsentanten, Reit- und Fahrvereinen, Schulkindern und alteingesessenen Familien.

II. Gestaltung der Reise

Historisch belegt ist, dass das Gefolge Georg Ludwigs aus ca. 150 Personen bestand, die mit zehn Kutschen und 50 Pferden reisten. Vor Den Haag hatten sich 22 Kriegsschiffe, vier Fregatten und sieben königliche Yachten versammelt, um Georg Ludwig nach Greenwich überzusetzen. Dort wurde er von 50.000 Menschen und 300 Kutschen mit einem Feuerwerk empfangen. Die Fahrt zum St. James Palast in London erfolgte in einem offenen Achtspänner, der von 250 Kutschen mit jeweils sechs Pferden begleitet wurde. Einen Monat nach seiner Ankunft wurde Georg Ludwig als Georg I. zum ersten hannoverschen König von Großbritannien und Irland gekrönt.

Die Fortsetzung der Reise in Großbritannien wird in Zusammenarbeit mit der British-German Association in London, der Britischen Armee, der Bundeswehr (die Fregatte Niedersachsen befindet sich zu der Zeit in London) und den Britischen Museen geplant.

Neben den örtlichen Institutionen haben wir bereits Familien kontaktiert, deren Vorfahren an der Reise teilgenommen haben. Diese Familien sind eingeladen, als indirekte Zeitzeugen exklusiv Informationen über den Reiseverlauf beizusteuern und an Etappen der Reise teilzunehmen, um über Familienerinnerungen zu berichten. Der persönliche Bezug führt zu einer stärkeren Authentizität und Glaubwürdigkeit des Projektes und schafft eine emotionale Verbindung.